Mit dem Rad in Lechhausen unterwegs

04. November 2012

Wer das Abenteuer sucht und Lust auf Herzklopfen hat, muss nicht auf dem Plärrer Achterbahn fahren, ja braucht auch keine teure „Adventure“-Reisen buchen. Das geht auch einfacher!

Als „Randlechhauserin“ erledige ich am Samstag Vormittag gerne mal meine kleinen Einkäufe in Lechhausen mit der Fahrrad. Los geht meine Tour in der Wohnanlage „Klein-Venedig“ Richtung Lechhauser-Brücke. Und schon gilt es, die erste Aufgabe zu lösen. Wie komme ich über die Lechbrücke? Radle ich auf der falschen Straßenseite…. was natürlich verlockend ist, weil es der kürzeste Weg ist …. dann bin ich als Geisterfahrerin unterwegs. Ein warnendes Schild begrüßt mich gleich hinter dem Ulrichsdenkmal. Riskiere ich 10 € Strafe oder nehme ich doch lieber den Umweg in Kauf?

hinter dem Ulrichsdenkmal. Riskiere ich 10 € Strafe oder nehme ich doch lieber den Umweg in Kauf?

Also lieber doch runter auf die Berliner Allee, unter der Brücke durch, die zweite Abfahrt rechts am Freibad vorbei und rauf auf die Brücke. Am Ende der Brücke endet der Fahrradweg abrupt und schon bin ich eingequetscht zwischen parkenden Autos und dem fließenden Verkehr auf der Neuburger Straße. Ein Auto überholt mich rasant – mit einem sagenhaften Abstand von ca. 10 cm - und biegt eilend, kurz vor meinem Vorderrad, rechts in die Schleiermacher-Straße ein. Ein Glück, dass meine Bremsen neu sind. Na ja, wenn nicht, da ist ja auch gleich ein Fahrradladen an der Ecke.

Also, der erste Morgenschreck ist kaum verflogen, trete ich wieder in die Pedale und darf meine Bremsen schon wieder strapazieren. Aus einem parkenden Auto eilt der Fahrer – ohne sich umzusehen auf die Fahrbahn. Schlagartig stellt sich das ersehnte Herzklopfen ein. Zum Glück ist wieder nichts passiert. Nur der Fahrer des Autos schimpft mir nach, dass ich ihn beinahe angefahren hätte. Ich hör noch was von …“blöde Kuh…“ und überlege schon, ob ich umdrehen soll … entscheide mich dann aber weiterzufahren um endlich im Feinkostladen den leckeren Käse und etwas Obst einzukaufen. Danach hole ich mir noch meine Samstagzeitung. Das ging ja erstaunlich gut.

Aber die wahre Herausforderung habe ich noch vor mir. Denn ich möchte ich noch ins Cafe gegenüber um mir den besten Apfelstrudel aller Zeiten fürs Frühstück zu gönnen.

Doch dazu muss ich jetzt die Neuburger-Straße überqueren. Zunächst versuche ich erfolglos, mich in den fließenden Verkehr links einzureihen, um irgendwie auf die andere Straßenseite zu kommen. Als es mir gelingt, kommt von hinten die Straßen-bahn angerauscht und bimmelt mir die Ohren voll, weil ich warten muss, bis mir der Gegenverkehr eine Chance gibt, auf die andere Seite zu kommen.

Endlich eine freundliche Autofahrerin, die Mitleid mit mir hat und mich die Straße überqueren lässt.

So, geschafft! Meinen Apfelstrudel hab ich mir redlich verdient.

Die Radwegsituation in Lechhausen ist nicht gerade berauschend. Vor allem das Stück vom der Lechbrücke bis zum Schlössle ist ziemlich gefährlich. Da ‚schwimmt‘ der Radfahrer im Verkehr mit, wie es unser OB mal flapsig gesagt hat! Aber hier ist Schwimmen nicht ganz ungefährlich. Und auch anderen Stellen laueren einige Gefahren auf die Radler. Die SPD – Lechhausen wird sich darum kümmern , dass sich da was ändert!

Birgitte Meisinger Vorstand SPD Lechhausen

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